Tierisch viel wissen! Buchstabe W

Winterruhe, Winterschlaf oder Winterstarre?

Die Sonne wärmt nicht mehr richtig, die Tage sind kurz und kalt. Vögel haben es hierbei gut, die können einfach dorthin fliegen, wo es warm ist. Viele andere Tiere können dieses jedoch nicht.
Manche Tiere bekommen ein dickeres Fell und schützen sich so vor Kälte. Andere Tiere verkriechen sind in Baum- und Erdhöhlen und bewegen sich nur noch wenig oder gar nicht. Sie sparen dadurch Kräfte und fressen auch weniger.
Viele kleine Säugetiere schlafen den Winter durch. Größere Tiere ruhen sich nur aus und Insekten werden ganz starr und bewegen sich erst, wenn es wieder wärmer wird.

Europäischer Dachs

Winterruhe

Tiere, die Winterruhe halten, senken die Körpertemperatur nicht so stark wie Winterschläfer. Die Winterruhe haltenden Tiere wachen häufiger auf und suchen sich sogar gelegentlich Nahrung. In Sibirien verbringen Braunbären zum Beispiel bis zu 7 Monate in ihrer Höhle. In wärmeren Bereichen verlassen sie jedoch auch im Winter ihre Höhle. In Zoos halten Bären keine Winterruhe, da es warm ist und es genügend Futter gibt. Winterruhe halten neben Braunbären auch Dachse, Eichhörnchen und Waschbären.

Alpenmurmeltier im Zoo Berlin

Winterschlaf 

Die Winterschläfer können ihre die Körpertemperatur stark senken und ihr Herzschlag wird deutlich langsamer. Zum Beispiel atmet ein Igel statt 50 Mal in der Minute dann nur noch 2 Mal und das Herz schlägt statt 200 nur noch 5 Mal in der Minute.

Winterschlaf bedeutet jedoch keinen Tiefschlaf, sondern die Tiere wachen zwischenzeitlich auch auf. Dabei ändern sie die Schlafposition und geben Kot und Urin ab. Nahrung nehmen sie während des Winterschlafs nicht auf. Sollten die Winterschläfer öfter gestört werden, kann dies sogar tödlich enden, da dies Energie unnötig verbraucht. Daher fressen sich Winterschläfer auch einen Fettvorrat an. Typische Tiere, die Winterschlaf halten, sind Igel, Murmeltiere, Fledermäuse und Hamster.

Strahlenschildkröte aus dem Tierpark Berlin

Winterstarre 

Fische, Frösche, Eidechsen, Schildkröten und Insekten fallen in die sogenannte Winterstarre. Bei Kälte erstarren ihre Körper und sie werden erst wieder wach, wenn es wärmer wird. Die Tiere aus ihrer Winterstarre aufzuwecken, ist nicht möglich.

Frösche zum Beispiel vergraben sich im Winter im Schlamm oder suchen kleinere Erdhöhlen, um in Winterstarre zu fallen, da es dort selten gefriert. In Holz und Baumhöhlen oder in Häuserritzen verstecken sich Insekten. Bei Insekten kann trotz hoher Minusgrade nicht die Körperflüssigkeit einfrieren, sondern bleibt stets flüssig.

Die Winterstarre besteht aus drei Phasen: der Vorbereitungs-, der Ruhe- und der Aufwachphase. Schildkröten zum Beispiel fressen in der Vorbereitungsphase weniger und vergraben sich zum Ende der Vorbereitung. Nach der Ruhephase, die ca. 5 Monate dauert, beginnt dann die Aufwachphase und deren Ausgraben, sobald es wieder wärmer ist.

 

Noch viele weitere Informationen findet Ihr auf unserer Vereinsseite im Beitrag 'Perfekt getarnt: „Winterkleidung“ in der Tierwelt' unter:

Freunde der Hauptstadtzoos

 

Tierlexikon Wobat
Wombat

Wombat (Vombatidae)

Warum ist der Kot bei Wombats würfelförmig?

Wombats sind Vegetarier und hinterlassen täglich 80 bis 100 der kleinen Klötzchen, um ihr Revier abzustecken und miteinander über Duft zu kommunizieren. Für die Häufchen wählen sie gut einsehbare Orte, weil ihre Sehstärke gering ist. Je höher und besser platziert der Haufen ist, desto stärker lockt er andere Wombats an, um daran zu schnuppern und in Austausch zu treten. Hierfür wiederum spielt die Form des Kots eine entscheidende Rolle. Damit die Häufchen nicht wegrollen werden an exponierten Orten kleine Stapel bilden.